Lachlan MacKinnon ist Inhaber des kanadischen Forschungslehrstuhls (Tier II) für postindustrielle Communitys an der Cape Breton Universität. In seinem kürzlich erschienenen Buch Closing Sysco: Industrial Decline in Atlantic Canada’s Steel City nutzt er die Oral-History Methode, um im Zuge der Entwicklung der Deindustrialisierung die Überschneidungen von politischer Ökonomie, körperlicher Gesundheit und Umweltveränderungen zu studieren. MacKinnons Forschung fokussiert sich auf die Geschichte des Kapitalismus und der Deindustrialisierung. Schwerpunkte sind dabei Umwelt und Ökologie, Arbeit und Gesundheit am Arbeitsplatz, Oral-History und staatliche Politik.  


Email:  lachlan_mackinnon@cbu.ca

Twitter: @LachlanMacKinn


Aktuelle Forschungsprojekte 

Lachlan MacKinnon spürt den globalen Kräften nach, die die Deindustrialisierung beeinflussen – von der Kapitalmobilität über die öffentlichen Politik bis zum technologischem Fortschritt. Er beleuchtet, wie der industrielle Niedergang die sozialen Beziehungen, die Ökologie, die Kultur und die Wirtschaft in postindustriellen Gebieten unwiderruflich beeinflusst hat. Seine Forschung basiert auf drei Hauptuntersuchungslinien. Die erste erforscht die Deindustrialisierung aus einer transnationalen Perspektive indem unterschiedliche Erfahrungen aus Kanada, den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Deutschland miteinander in Beziehung gesetzt werden. Die zweite fokussiert sich auf mündliche Überlieferungen, um die Auswirkungen der industriellen Produktion zu studieren, und zwar nicht nur auf gesundheitlicher und ökologischer Ebene, sondern auch auf die verschiedenen Ortschaften und Räume nach dem Abbau von Arbeitsplätzen. Der dritte Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit befasst sich mit der Nutzung und Wiederverwendung postindustrieller Landschaften um herauszuarbeiten, wie die kollektiven Erfahrungen der industriellen Produktion, mittels Industriedenkmäler, im öffentlichen Gedächtnis umkämpft bleiben. 

 

MacKinnons aktuellste Forschungsarbeit untersucht die transnationalen Einflüsse der industriellen Entwicklungspolitik in Atlantik-Kanada zwischen 1956 und 1970. Unter der Amtszeit der Premierministern Robert Stanfield und G.I. Smith verfolgte die kanadische Provinz Nova Scotia eine Politik des wirtschaftlichen Interventionismus, um die Folgen der Deindustrialisierung der Kohle- und Stahlproduktion abzuwenden. Dazu gehörten die Verstaatlichung der Stahlindustrie der Provinz, die Gründung verschiedener auf die industrielle und wirtschaftliche Entwicklung ausgerichtete staatliche Unternehmen auf Provinzebene und die Einführung einer Wirtschaftsplanung. MacKinnon zeichnet in seiner Arbeit die intraregionalen Einflüsse anderer Premierminister aus der Region Atlantik-Kanada, sowie die internationalen Dimensionen dieser Entscheidungen nach, um diese Schlüsselmoment in der Geschichte der Deindustrialisierung in Kanada aus einer transnationalen Perspektive zu verstehen.