(2021-2024)

Die Initiative Gender, Family, and Deindustrialization (Gender, Familie und Deindustrialisierung) versucht die geschlechtsspezifischen und verkörperten Dimensionen der Deindustrialisierung und ihrer transgenerationalen Vermächtnisse zu verstehen. Die Deindustrialization Studies haben sich in den Darstellungen der Industriestillegung häufig auf die durch Erfahrung des Arbeitsplatzverlusts bedrohte oder dadurch veränderte Männlichkeit beschränkt sowie mit der Erosion kollektiver Bindungen und Räume, die mit der Arbeitswelt verbunden sind. Umgekehrt sind Frauen nur am Rande der Literatur zur Deindustrialisierung erschienen, manchmal in ihrer Aufgabe als Ehefrauen und Mütter, aber zunehmend auch als in ihrem Recht verdrängte Arbeiterinnen. Diese Initiative wird eine neue Forschungsagenda für das Feld festlegen, indem sie sich auf den Nexus von Familie, Geschlecht und Arbeit (ob bezahlt oder unbezahlt) konzentriert und die Geschichte der Deindustrialisierung in einen produktiven Dialog mit der Geschichte der Jugend, des Körpers, der Gesundheit, des Zuhauses und der Caring Economy bringt. Durch eine vergleichende und transnationale Perspektive adressiert diese Initiative folgende Forschungsfragen: Wie haben sich Arbeitslosigkeit, berufliche Übergänge und/oder veränderte Beschäftigungsmöglichkeiten auf Geschlechtsidentitäten und Geschlechterverhältnisse im Kontext der Deindustrialisierung ausgewirkt? Wie und in welchem Umfang verändern sich Familienleben, Beziehungen und Geschlechterrollen in diesem Zusammenhang? Wie sind Klasse und Geschlecht in Erfahrungen und Narrativen der Deindustrialisierung verstrickt und wie könnte dies unser Denken über thematische Initiativen hinweg beeinflussen?

Inhaltliche Initiativen