María Esperanza Rock Núñez ist eine unabhängige Forscherin, die derzeit das Schulungszentrum für Kultur und Landschaft OTEC sowie das Zentrum für Kunst und Handwerk Casa Taller in der Region Biobío (Chile) leitet. Seit 2008 beteiligt sie sich an Kulturerbe-Projekten in Südchile, die sich auf Kohlearbeiter:innen fokussieren. Die Projekte hatten einen pädagogischen Einfluss auf verschiedene Communitys, denn sie haben Wissen für neue Generationen erschaffen. Die Archive und Daten, die dabei erstellt wurden, haben denjenigen Menschen eine Stimme gegeben, die nie eine hatten. Marías Forschungsschwerpunkte sind Ethnohistorie, Erinnerungskultur, Identitäten, kulturelle Vielfalt und kulturelle Transformationen während der Deindustrialisierung in der südlichen Hemisphäre. Ihr dekolonial geprägter Forschungsansatz versucht den am wenigsten gehörten Communitys eine Stimme zu geben und gemeinschaftsbasierte Kulturerbe-Projekte mit sozialer Wirkung zu entwickeln. María absolvierte Forschungspraktika in den Vereinigten Staaten und in Südafrika, wo sie die Bedeutung visueller und kreativer ethnografischer Methoden sowie Methoden zur Erfassung der Mündlichkeit und die Möglichkeiten der Darstellung und Interpretation entdeckte. Darüber hinaus wurde sie als Gastprofessorin nach Mexiko und Deutschland eingeladen, um dekoloniale Methoden und Theorien zur Erinnerungsinterpretation und deren Nutzen für Kulturerbe-Projekte zu vermitteln. Ihr Hauptziel ist es, zu vermitteln, dass wir als Intellektuelle eine gesellschaftliche Verantwortung haben. Durch unsere Forschungsarbeit können wir einen sozialen Beitrag leisten. Sie ist Kunsttheoretikerin und -historikerin und hat an der Universität von Chile in Ethnohistorie promoviert. Seit ihrem Bachelorstudium reflektiert und kritisiert sie die Art und Weise wie menschliches Verhalten in historischen Diskursen dargestellt wird. Sie war beeindruckt von der Koexistenz indigener und moderner Elemente in den Firmenstädte im Süden Chiles. Im Zuge ihrer Doktorarbeit erkannte sie, wie wichtig es ist, Ereignisse aus der Sicht verschiedener Akteur:innen zu interpretieren, insbesondere aus der Sicht derjenigen Communitys, die sich zu Arbeiter:innen-Communitys entwickelten: Mapuches, Einwander:innen aus anderen vorkolonialen südamerikanischen Communitys, Nordamerikaner:innen, Europäer:innen, Asiat:innen, Frauen, Männer, Mädchen und Jungen. Sie alle hatten in der klassischen Geschichtsschreibung keine Stimme. Kürzlich erhielt sie ein FONDECYT-Stipendium, um ihre Studien über die Deindustrialisierung fortzusetzen. Dabei verfolgt sie einen vergleichenden Ansatz zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden. Sie interessiert sich hauptsächlich dafür, wie Deindustrialisierungs- und Industrialisierungsprozesse wahrgenommen werden. Die verschiedenen Communitys, die von diesen Prozessen betroffen waren, reagierten unterschiedlich darauf, denn sie haben ihre eigenen historischen Erfahrungen. Außerdem erforscht sie den Einfluss von Kosmogonien auf verschiedene soziale Gefüge. Dabei geht sie der Frage nach, welche dieser Weltanschauungen in Wertvorstellungen übergehen und wie wir uns jenseits von Objekten und Erinnerungen verständigen können.


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