Eliot Perrin ist Doktorand unter der Betreuung von Dr. Steven High. Mein Forschungsprojekt fokussiert sich auf die Heimatstadt meines Vaters, der Bergbaugemeinde Sudbury im Norden Ontarios, und den Herausforderungen, mit denen die Bewohner:innen konfrontiert sind. Insbesondere durch die Deindustrialisierung und den Auswirkungen des jahrzehntelangen Bergbaus und der Verhüttung. Außerdem koordiniere ich die Archivierung für das Centre for Oral History and Digital Storytelling und interessiere mich besonders Community-Archivierung. Zu meinen weiteren Forschungsinteressen gehören Denkmalschutz, Community-Aktivismus und Gentrifizierung.

Forschungserklärung

Durch ihre Beteiligung an verschiedenen Formen des Rohstoffabbaus sind die frankophonen Communitys im Norden Ontarios seit langem von einer gewissen Prekarität geprägt. Meine Dissertation, „Flour Mill se fane? Deindustrialization and Urban Renewal in Sudbury’s Francophone Quarter“ wird die doppelte Auswirkung dieses Abbaus auf die franko-ontarische Identität und die Reaktion der Community auf die sozioökonomischen Veränderungen in der

Region untersuchen. Zu den Veränderungen gehören die Schließung von innerstädtischen Fabriken und kleinen Manufakturen sowie die fortschreitende Automatisierung der Bergbauarbeiten. Hinzu kommt, dass Sudbury auch eine durch die Deindustrialisierung bedingte Stadterneuerung erlebte. Ich werde untersuchen, was für eine Rolle ein Einkaufszentrum in der Innenstadt in diesem

Prozess spielte. Der Bau des Einkaufszentrums machte den Abriss eines Großteils des Stadtzentrums und des Viertels Flour Mill erforderlich und läutete den versuchten Übergang vom industriellen Leben zu einem Leben ein, das auf Mittelklassenkonsum und spießbürgerlichem Lebensstil basiert. Ausgehend von den Auswirkungen des Niedergangs und des Verschwindens der Industriearbeit, werde ich untersuchen, inwieweit sowohl die fortwährende franko-ontarische Identitätskonstruktion als auch sonstige Identitätskonstruktionen, eine Rolle bei der Vorstellung einer postindustriellen Zukunft spielt – trotz der anhaltenden Bergbauaktivitäten in der gesamten Region. Dabei möchte ich auch über die Rolle von Umweltsanierungsmaßnahmen nachdenken. Obwohl die Umweltsanierung Bestandteil des örtlichen Stolzes ist, trägt sie meiner Meinung nach auch dazu bei, dass das industrielle Erbe und die Arbeiter:innenklasse, sowie das toxische Erbe von 150 Jahren Bergbau auf den Körpern der Einwohner:innen, ausgelöscht wird.