Naomi Petropoulos ist Doktorandin an der Fakultät für Geschichte, Anthropologie, Politik und Philosophie der Queen’s Universität von Belfast. Dort hat sie auch ihren Masterabschluss in Public-History erworben. Außerdem hat sie an der Universität Ulster einen Bachelor (Honours) in Geschichte, inklusive Englisch-Studium und ein Postgraduierten-Diplom in Kunstforschung erworben. Naomi hat ein Lehrer-Zertifikat und ein pädagogischer Abschluss (Postgraduate Certificate in Education). Zu Naomis Forschungsinteressen gehören: Der Nordirlandkonflikt, die Bürgerrechtsbewegung in Nordirland, die Deindustrialisierung in Derry, die anglo-irischen Beziehungen im späten 20. Jahrhundert und die Oral-History. Derzeit beschäftigt sie sich mit den Arbeiterinnen der Hemdenfabrik der Stadt Derry zwischen 1951 und 1971. Außerdem ist Naomi Postgraduate Member der Royal Historical Society und Mitglied des Oral History Network of Ireland. 


Forschungserklärung
 

Naomis Forschungsprojekt mit dem Titel „The Original Derry Girls: The Women of the Shirt Factories of Derry“ erforscht das Leben der Frauen, die von 1951 bis 1971 in den Hemdenfabriken von Derry arbeiteten. Die Untersuchung stützt sich auf Oral-History-Interviews und zeitgenössischen lokalen Zeitungsberichten aus dem Derry Journal und dem Londonderry Sentinel. Dadurch sollen die Schlüsselthemen Geschlecht und Arbeit, Klasse, Religion, Konfessionskonflikte und deren Auswirkungen auf die Fabriken sowie auf den Deindustrialisierungsprozess untersucht werden. Ein Prozess der in der Schließung aller großen Hemdenfabriken in Derry gipfelte. Das Forschungsprojekt nutzt den Oral-History-Lifecycle-Ansatz, um das Leben der Frauen vor ihrem Eintritt in die Fabrik, ihre Beschäftigung in der Fabrik, die Auswirkungen von Ehe und Mutterschaft auf ihre Arbeit und schließlich ihr Leben nach dem Verlassen der Fabrik zu untersuchen. Dabei werden die Einstellungen der Teilnehmerinnen zu Bildung, Arbeit und familiärer Verantwortung analysiert und die Arbeitsbedingungen in den Fabriken erkundet. Auch die Sehenswürdigkeiten und Geräusche in der Fabrikhalle werden untersucht. Die Forschungsarbeit analysiert, was für Auswirkungen der Beginn des Nordirlandkonflikts auf die Hemdenindustrie hatte, indem Themen wie Konfessionskonflikte, Gewalt und die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Stadt Derry behandelt werden. Darüber hinaus wird das soziale Leben der Fabrikarbeiterinnen von Derry sowie die Einstellung der Teilnehmerinnen zu Geselligkeit und Freundschaft untersucht. Zusätzlich werden anhand der gesellschaftlichen Erwartungen an Ehe und Mutterschaft, die Geschlechterrollen analysiert. Besprochen werden auch die Auswirkungen von Heirat und Kindern auf die Karrieren der Fabrikarbeiterinnen. Schließlich werden die Auswirkungen der Deindustrialisierung auf die Stadt Derry anhand des Niedergangs der Hemdenindustrie untersucht. Das Projekt soll im September 2022 abgeschlossen werden.