Dr. Gabriela Julio Medel ist Postdoktorandin an der Universität Ca‘ Foscari in Venedig (Italien). Sie hat einen Abschluss in Soziologie von der Universidad Católica de Chile und einen Master in Labour Studies von der Université Catholique de Louvain (Belgien) und hat vor kurzem ihre Promotion in globaler politischer Ökonomie an der Universität von Bristol (VK) abgeschlossen.

Gabriela wuchs in Chile auf, einem Land, in dem seit den späten 1970er Jahren eine umfassende neoliberale Politik umgesetzt wurde und das oft als Erfolgsbeispiel für den globalen Süden und darüber hinaus dargestellt wurde. Die Widersprüchlichkeit zwischen dieser „Erfolgsgeschichte“ und den Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten, die die Mehrheit der Bevölkerung tagtäglich erlebt, hat ihren kritischen Ansatz geprägt.
Gabrielas Forschungsinteressen umfassen u.a. die Themen Arbeitsbeziehungen, Arbeitnehmerorganisationen und Beschäftigungsbedingungen sowie Prekarität und Widerstand der Arbeiter:innen.

Während ihrer Doktorarbeit untersuchte Gabriela, wie die Dynamik von Kontrolle und Widerstand an den Arbeitsplätzen eines Landes aussieht, das von einer frühen und weitreichenden neoliberalen Transformation betroffen ist. Sie fokussierte sich dabei auf die Erfahrungen der Arbeiter:innen. Ihre Forschungsarbeit befasste sich mit den Merkmalen der chilenischen politischen Ökonomie und ihrer Entwicklung seit der Rückkehr der Demokratie im Land. In einem nächsten Schritt stellte sie die aktuellen Formen des Widerstands der Arbeiter:innen an ihren Arbeitsplätzen vor. Seit kurzem arbeitet sie bei DePOT an dem Projekt „Lost in Transition? Il mutamento deindustriale a Sesto San Giovanni e Porto Marghera“ unter der Leitung von Professorin Gilda Zazzara mit, das sich mit den Veränderungen befasst, die durch die Deindustrialisierung zweier Industriebezirke in Norditalien ausgelöst wurden.


Email: gabriela.juliomedel@unive.it

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