Magdalena Novoa ist Assistenzprofessorin an der Fakultät für Stadt- und Regionalplanung der Universität von Illinois Urbana-Champaign. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Überschneidungen von kulturellem Erbe und sozialer Gerechtigkeit, industriellem Erbe und Gender sowie Erinnerungspolitik und Basisorganisationen in Chile. Sie ist insbesondere an der Frage, wie verschiedene Akteur:innen das kulturelle Erbe und Raumplanungsprinzipien einsetzen, um historisch marginalisierte Gruppen zu integrieren oder auszugrenzen. Auch die Herausforderungen, die sich aus den sich verändernden Landschaften ergeben, die vom Extraktivismus, der Deindustrialisierung und der staatlichen Repression geprägt sind, gehören zu ihren Hauptinteressen. Als Wissenschaftlerin, die sich in verschiedenen Communitys engagiert, kombiniert sie ethnografische, historische und partizipatorische kunstbasierte Methoden, um Communitys dabei zu unterstützen, ihre Räume, Narrative und Handlungen in der Politik, Praxis und Wissenschaft besser sichtbar zu machen. Ihre Forschungsergebnisse wurden u. a. in folgenden Zeitschriften veröffentlicht: International Journal of Heritage Studies, Planning Theory, Journal of Heritage Tourism, Journal of the Society of Architectural Historians. Bevor sie in die Wissenschaft tätig wurde, arbeitete Magdalena zwölf Jahre lang im Bereich Planung und Kulturerbe im öffentlichen und Non-Profit-Bereich in Chile und dem Vereinigten Königreich. Sie ist Gründungsmitglied der Non-Profit-Organisation Aldea und des interdisziplinären Kollektivs für Kunst und Geschichte im öffentlichen Raum namens Monumentos Incómodos. Im Rahmen des DePOT-Projekts arbeitet Magdalena an der Forschungsinitiative „Gender, Familie und Deindustrialisierung„ sowie an der Initiative „Politik des Industriekulturerbes„.
Forschungserklärung
Novoas aktuelles community orientiertes Projekt, „Wounded Landscapes: Race, Gender, and Grassroots Preservation in Wallmapu“ untersucht die historischen Spannungen zwischen Kolonialismus, staatlicher Unterdrückung, extraktiver Wirtschaft und rassistisch motivierter Vertreibung im Wallmapu (Mapuche- Territorium). Die Studie zielt darauf ab, die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Maßnahmen zu beleuchten, durch die der chilenische Staat mittels Raumordnungmassnahmen und offizielle Diskurse und Praktiken über das Kulturerbe seine Hegemonie über Landschaften, Körper und Erinnerungen durchsetzte. Ihre Forschungsarbeit untersucht aus einem intersektionalen Blickwinkel, wie Frauen, deren Geschichte durch Unterdrückung, Vertreibung und Marginalisierung geprägt ist, sowohl das kulturelle Erbe als auch die Erinnerung als Instrumente für ihren Aktivismus nutzen, um Land zurückzubeanspruchen und ihre Erinnerungen und Identitäten zu behaupten. Durch die Kombination von Oral-History, mit ethnographischen und kunstbasierten Methoden, arbeitet das Projekt mit drei Frauen zusammen die Basisorganisationen für Kulturerbe und Erinnerung in der ehemaligen Kohlebergbaustadt Lota, dem Nationalen Malleco-Forstwirtschaftsgebiet in Mulchén und der verschwundenen Kohlebergbaustadt Pilpilco leiten.