Temitope Moses Ojo ist Doktorand im Bereich Forstwissenschaften und arbeitet unter der Leitung von Professor Michel Beaulieu an der Universität Lakehead in Thunder Bay, Ontario. Temitope schloss sein Bachelor- und Masterstudium in Forstwirtschaft an der Federal University of Agriculture Abeokuta, Nigeria ab. Er ist ein interdisziplinärer Forscher. Zu seinen Forschungsgebieten gehören transnationale Ansätze zur Ressourcenentwicklung, Waldbewirtschaftung, Waldgeschichte, Zwangsmigration, ökonomische Bewertung, Ressourcennutzung, Planung und Community-Entwicklung. Er ist Mitglied des Canadian Institute

of Forestry (Sektion Northwestern Ontario) und außerdem Präsident der Canadian Union of Public Employees 3905 (CUPE 3905) an der Universität Lakehead.

Forschungserklärung

„Looking Back, Looking Forward: Resource-Based Communities and Development“

In den vergangenen Jahrzehnten haben Atikokan, Ontario, und Oloibiri, eine Stadt im Nigerdelta in Nigeria, ihre wichtigsten Unternehmen und Arbeitgeber verloren. Heute stehen diese Städte vor großen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Historisch gesehen waren beide Städte Boom-and-Bust-Zyklen unterworfen, doch beispiellose Fluktuationen haben zu wirtschaftlichen Verwerfungen und konstanten Veränderungen geführt. Diese Veränderungen haben zu einer Vielzahl bedeutender Auswirkungen und beunruhigender Trends wie Entlassungen, Schließungen, Abwanderung der Jugend und einer Vielzahl sozialer Probleme geführt. Außerdem verschärft die COVID-19-Pandemie die wirtschaftlichen Spannungen und Unsicherheiten. Die Einwohner:innen sind besorgt darüber, wie ihre Städte diese Veränderungen bewältigen können und wie der soziale Zusammenhalt auch in Zukunft bewahrt werden kann. Mein Dissertationsprojekt „Looking Back, looking forward: RBCs und Entwicklung“ wird die Entwicklungsmuster, die Schließungen und den Wandel dieser beiden abgelegenen Städte mit ihren seit Mitte des 20. Jahrhunderts entstandenen kleinen Einzelindustrien, beleuchten und beurteilen, ob sie sich auf dem Weg zu einer potenziell stabilen, wirtschaftlich vielfältigen oder immer noch anfälligen Stadt befinden.

Meine Doktorarbeit deckt den Mangel an umfassenden Arbeiten, die interessiert sind zu untersuchen, wie die Bewohner:innen von ressourcenabhängigen Gemeinschaften angesichts einschneidender Veränderungen in der Vergangenheit reagiert haben und welche Lehren daraus gezogen werden können (insbesondere von Gemeinschaften, die zum ersten Mal einen Ressourcenboom erleben). Dadurch kann diese Arbeit auch als Leitfaden dienen, in Zeiten, die durch wirtschaftliche und demografische Veränderungen inmitten der COVID-19-Pandemie geprägt sind. Ich werde mit den Gemeinden zusammenarbeiten, um verschiedene Ansätze herauszuarbeiten, die, angesichts der momentanen Veränderungen, dazu dienen sollen den Übergang hin zu Nachhaltigkeit und Stabilität zu gewährleisten. Diese Forschung wird es den politischen Entscheidungsträger:innen und Interessenvertreter:innen ermöglichen, aus der Widerstandsfähigkeit dieser Gemeinschaften zu lernen, um auf dieser aufzubauen und sie zu stärken. So kann ein besseres Planungsverfahren für andere kleine, abgelegene Gemeinden entwickelt werden, die mit einem wirtschaftlichen und ressourcenbezogenen Wachstum oder Niedergang konfrontiert sind. Diese Forschungsarbeit wird auch eine Grundlage zur Verfügung stellen, die die Bewältigung unerwarteter wirtschaftlicher Verwerfungen in Gemeinschaften in Randgebieten ermöglichen soll.