Myriam Guillemette ist Postdoktorandin an der Universität von Quebec in Montreal (UQAM) unter der Leitung von Lucie K. Morisset und Wissenschaftlerin am UNESCO-Chair in Urban Landscape der Universität Montreal (UdeM). Sie hat an der UQAM einen Doktortitel in Urbanistik gemacht und hat sich auf Winterstudien und Skandinavistik spezialisiert. In ihrer Dissertation befasste sie sich mit dem Einfluss des Winters auf die kollektive Identität Montreals und mit der wissenschaftlichen Beziehung zwischen Winter als soziales Konstrukt und den spezifischen Merkmalen, die den städtischen Kontext definieren. Ihre Zusammenarbeit mit verschiedenen multidisziplinären Forschungsteams ermöglicht es ihr, ihre Forschung über die unterschiedlichen Formen von kulturellem und immateriellem Erbe zu erweitern. Myriam hat an der Fakultät für Umweltdesign der Universität Montreal einen Masterabschluss in Stadtplanung und an der Universität York einen Bachelorabschluss in Urbanistik gemach. Sie hat ein ausgeprägtes Interesse an Raumplanung und der Entwicklung von verschiedenen Formen der Bürger:innenbeteiligung an Entscheidungsfindungsprozessen. Ihre Berufserfahrung umfasst Tätigkeiten im Kommunalbereich und in gemeinnützigen Non-Profit-Organisationen, wo sie an der Förderung von nachhaltiger Entwicklung und Ökovierteln auf lokaler Ebene arbeitete, insbesondere in der Gemeinde Lachine in Montreal.


Forschungserklärung

Company towns and deindustrialization, industrial heritage as a level for development; a digital platform

Das Forschungsprojekt, das im Rahmen dieses Postdoktorandenstipendiums am Canada Research Chair in Urban Heritage unter der Leitung von Lucie K. Morisset durchgeführt wird, befasst sich mit dem Deindustrialisierungsprozess, d. h. mit dem allmählichen Verschwinden der verarbeitenden Industrie und die damit einhergehende Vernichtung von Arbeitsplätzen. Ein Prozess der in den 1970er Jahren begann. Schaut man sich die wissenschaftliche Fachliteratur dazu an, wird klar, dass weitere Forschungen zum Thema notwendig sind, denn das Ausmaß der Auswirkungen der Deindustrialisierung sind enorm. Denken wir etwa an das verbreitete Gefühl der Desillusionierung das in modernen Gesellschaften vorherrscht und zu den allgegenwärtigen Spannungen beiträgt, die den aktuellen politischen Kontext bestimmen.

Das Forschungsprojekt berücksichtigt in diesem Sinne den lokalen Kontext und die daraus resultierenden wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen. Dadurch kann das konzeptuelle und theoretische Wissen über die Deindustrialisierung erweitert werden. Ausgangspunkt ist das Konzept der Spatial Humanities, das digitale Darstellungen verwendet, um historische Phänomene in einer spezifischen räumlichen Umgebung besser zu verstehen. Die Forschungsarbeit stützt sich also auf eine kartographische Datenbank (Deep Mapping) von Firmenstädte in Nordamerika, zu der sie insbesondere durch die Auflistung und Dokumentation von Initiativen zum Kulturerbe beiträgt. Zusätzlich entsteht im Rahmen des Forschungsprojekts eine Sammlung derjenigen good practices im Hinblick auf die Rolle des Kulturerbes, durch die die schädlichen Auswirkungen der Deindustrialisierung abgemindert werden können. Ziel ist es, nachhaltige Lebensräume zu schaffen. Wir gehen davon aus, dass die Auseinandersetzung mit internationalen Problemen ein möglicher Ausgangspunkt für lokales Handeln ist. Im Lichte dieser Analyse werden wir untersuchen was für Konzepte von Wissen und Know-how im Bereich des Kulturerbes als Hebel für
für eine nachhaltige und ausgewogene territoriale Entwicklung fungieren können. Um dies zu erreichen muss notwendigerweise das alltagspraktische Wissen in der Bevölkerung gestärkt werden, genauso wie das anhaltende Engagement lokaler Akteur:innen.

Myriam Guillemette ist Postdoktorandin an der Universität von Quebec in Montreal (UQAM) unter der Leitung von Lucie K. Morisset und Wissenschaftlerin am UNESCO-Chair in Urban Landscape der Universität Montreal (UdeM). Sie hat an der UQAM einen Doktortitel in Urbanistik gemacht und hat sich auf Winterstudien und Skandinavistik spezialisiert. In ihrer Dissertation befasste sie sich mit dem Einfluss des Winters auf die kollektive Identität Montreals und mit der wissenschaftlichen Beziehung zwischen Winter als soziales Konstrukt und den spezifischen Merkmalen, die den städtischen Kontext definieren. Ihre Zusammenarbeit mit verschiedenen multidisziplinären Forschungsteams ermöglicht es ihr, ihre Forschung über die unterschiedlichen Formen von kulturellem und immateriellem Erbe zu erweitern. Myriam hat an der Fakultät für Umweltdesign der Universität Montreal einen Masterabschluss in Stadtplanung und an der Universität York einen Bachelorabschluss in Urbanistik gemach. Sie hat ein ausgeprägtes Interesse an Raumplanung und der Entwicklung von verschiedenen Formen der Bürger:innenbeteiligung an Entscheidungsfindungsprozessen. Ihre Berufserfahrung umfasst Tätigkeiten im Kommunalbereich und in gemeinnützigen Non-Profit-Organisationen, wo sie an der Förderung von nachhaltiger Entwicklung und Ökovierteln auf lokaler Ebene arbeitete, insbesondere in der Gemeinde Lachine in Montreal.


PROJECT STATEMENT

Company towns and deindustrialization, industrial heritage as a level for development; a digital platform

The project undertaken as part of this postdoctoral fellowship, carried out at the Canada Research Chair in Urban Heritage under the supervision of Lucie K. Morisset, focuses on the processes of deindustrialization, referring here to the gradual disappearance of the manufacturing industry and the consequential destruction of industrial jobs, which began during the 1970s. An overview of the scientific literature notes the need for further research, evoking the hypothesis that the consequences of this process fuel the sense of disillusionment in modern society and contribute to the pervasive tension that defines the current political context.

In that context, the project takes into consideration the local context and the resulting economic and social repercussions, so as to enrich conceptual and theoretical knowledge. The project mobilizes the notion of Spatial Humanities, which uses the digital environment to densify the interpretation of localized historical phenomena. It thus relies on a cartographic database (deep mapping) of company towns in North America, to which it contributes specifically by listing and documenting heritage initiatives, while compiling a catalogue of good practices with regard to the role of heritage in mitigating the harmful effects of deindustrialization, with the objective of creating sustainable living environments. We consider here international issues as a potential generator of local action. In light of this analysis, we explore the conception of knowledge and know-how in the field of heritage as levers for sustainable and balanced territorial development and the need, to achieve this, to promote popular knowledge and the ongoing commitment of local actors.