Rebekah Chatellier ist Doktorandin im ersten Jahr an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität von Strathclyde in Glasgow, VK. Geboren und aufgewachsen in New Orleans, Louisiana, zog sie nach dem Hurrikan Katrina nach Washington, D.C., wo sie die George Mason Universität besuchte und ihr Bachelorstudium in Theaterwissenschaften absolvierte. Während ihres Studiums war sie Bestandteil des GMU-Forensic (Speech)-Teams und wirkte bei Theaterproduktionen der Universität mit. Nach ihrem Abschluss unterrichtete sie Theater und öffentliches Reden im öffentlichen Schulsystem, bevor sie nach Hause zurückkehrte. Sie blieb jedoch mit der GMU verbunden und kehrt jeden Sommer als Direktorin des George Mason Institute of Forensics zurück. Zurück in New Orleans verbrachte sie ein Jahr mit der Wohlfahrts-Dachgesellschaft AmeriCorps im Schulsystem, arbeitete professionell in lokalen Theater- und Filmproduktionen und verbrachte fast ein Jahrzehnt in der Tourismusbranche als historische Erzählerin und Maulteseltreiberin. Im Jahr 2018 schloss sie ihren Master of Liberal Arts an der Univeristät von Tulane ab, wo sie sich auf moderne Geschichte und antike Philosophie spezialisierte. Ihre aktuellen Forschungen wurden von ihren Urgroßeltern inspiriert, die in einer kleinen Baumwollspinnerei in Remerton, GA, lebten und arbeiteten, und von den Geschichten aus der Vergangenheit, die sie als Kind hörte.
Forschungserklärung
Die gemeinsam geteilte Geschichte der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs verdient eine angemessene Berücksichtigung. Seit der Ratifizierung des Vertrags von Gent im Jahr 1815, über die Siege der beiden Weltkriege hinweg und bis in die Gegenwart hinein haben die beiden Länder ein enges Bündnis gepflegt. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die enge Handelspartnerschaft, die sie pflegen. Ich glaube, dass ein Vergleich des Niedergang der Textilindustrien in beiden Ländern, mit Hilfe von Oral-History-Methoden, zu einem umfassenderen soziohistorischen Verständnis führen kann. Ich möchte Gemeinden ausfindig machen, die ausschließlich für die Textilindustrie gebaut wurden, und untersuchen, welche Rolle die Unternehmen (wenn überhaupt) bei der Gestaltung der kulturellen und moralischen Standards gespielt haben, die sich in diesen Gemeinden entwickelten, und was von diesen Gemeinden übrig geblieben ist. Ich plane, mich besonders auf die wirtschaftlichen und kulturellen Folgen für Fabrikarbeiter:innen zu konzentrieren. Dafür werde ich Oral-History-Interviews führen, um einen Einblick in ihre Erfahrungen zu gewinnen. Ein großer Prozentsatz der Arbeitskräfte in den Textilfabriken (sowohl in Großbritannien als auch in den USA) waren Frauen. Daher gehe ich davon aus, dass die Arbeit der Frauen und ihre Stellung sowohl im Haushalt als auch in der Community ein Schwerpunkt meiner Forschung sein wird. Ich werde auch der Frage nachgehen, was aus ihren Beschäftigungsaussichten und ihren politischen Überzeugung nach dem Niedergang der Textilindustrie wurde. Während Brit:innen und Amerikaner:innen sich meist auf die Unterschiede beider Länder fokussieren, kann eine Auseinandersetzung mit den Auswirkungen und Antworten auf eine geteilte Notlage, d. h. die Deindustrialisierung der Textilindustrie, zu einem besseren Verständnis der entsprechenden Ideologien (auf wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ebene) führen.