Ich bin Doktorand für Geschichte an der Fakultät für Geschichte, Anthropologie, Philosophie und Politik der Queen’s Universität Belfast. Meine Dissertation befasst sich mit den Auswirkungen von sozialen Konflikten und der Deindustrialisierung. Dafür werde ich mich u. a. Auf Fotografien über die Kindheit in Belfast zwischen 1979 und 1998 stützen. In meiner Arbeit werde ich mich, anhand der Visual und Oral-History, mit den Auswirkungen von Armut, Benachteiligung, sozialer Ungleichheit und wirtschaftlichem Niedergang auf das Leben von Kindern beschäftigen. Mein Forschungsinteresse gilt dem Einsatz der Fotografie in der historischen Forschung, der Oral-History, der modernen britischen und irischen Sozial- und Kulturgeschichte, der Stadtgeschichte, der Familiengeschichte und der Deindustrialisierung. Ich habe mein Studium an der Queen’s Universität Belfast 2018 mit einem Bachelor (Hons) (First Class) in Geschichte und 2020 mit einem Master in Geschichte (Distinction) abgeschlossen. Im Jahr 2019 erhielt ich ein vom Wirtschaftsministerium von Nordirland finanziertes Doktorandenstipendium. 


Forschungserklärung
 

Meine Forschungsarbeit konzentriert sich auf die fotografische Darstellung der Kindheit in Belfast zwischen ca. 1979 und 1998. Die Dissertation wird untersuchen, wie sich soziale Konflikte und die Deindustrialisierung auf die Stadt ausgewirkt haben. Das wird auch eine umfassendere Analyse von Armut, sozialer Ungleichheit, Benachteiligung und wirtschaftlichem Niedergang im Zusammenhang mit dem Leben von Kindern beinhalten. Das Projekt verwendet einen Visual-History Ansatz, der auf der genauen Analyse von Fotografien beruht. Dabei untersuche ich vier Foto-Genres: Fotojournalismus, Dokumentarfotografie, Community-Fotografie und gestiftete Amateurfotosammlungen. Die Forschungsarbeit versucht, die Verwendung von Fotografien als historische Quellen weiterzuentwickeln, indem sie die Fotografie sowohl als Objekt als auch als Werkzeug versteht, das dazu in der Lage ist, das Geschichtsbewusstsein festzuhalten. Diese Arbeit wird sich mit dem Inhalt, der Materialität und dem sozialen Leben von Fotografien befassen, um visuelle Konstruktionen und Darstellungen von Kindheitserfahrungen in Belfast zu untersuchen. Indem die Fotografien in einen aktiven Kontext gestellt werden, wird erforscht, wie visuelle Kindheitsdarstellungen mit anderen Darstellungen von Belfast und seinen Menschen interagieren, wie sie mit sozialen, kulturellen, politischen, wirtschaftlichen und materiellen Systemen verbunden sind und wie sie mit der Deindustrialisierung, sozialen Konflikten und sozialen Umwälzungen zusammenhängen. Der Visual-History Ansatz wird durch eine Sammlung mündlicher Aussagen ergänzt, und zwar von denjenigen Personen, die ihre Amateurfotosammlungen für die Studie zur Verfügung gestellt haben. Die wichtigsten Forschungsfragen werden sich auf die gelebte Erfahrung der Kindheit konzentrieren und die Erfahrungen und Herausforderungen untersuchen, mit denen Kinder im Belfast des späten 20. Jahrhunderts konfrontiert waren. Zudem wird sich die Forschungsarbeit mit der Frage befassen, wie sich externe Faktoren wie Deindustrialisierung, soziale Konflikte, soziale Umwälzungen und soziale Ungleichheit auf Kinder und ihre Kindheitserfahrungen auswirken.