Amber Ward ist eine vom AHRC geförderte Doktorandin der Geschichtsfakultät der Universität von St. Andrews, Fife, Schottland. Sie wird gemeinsam von Dr. Malcolm Petrie (Universität St Andrews), Prof. Jim Phillips (Universität von Glasgow) und von Dr. Ewan Gibbs (Universität von Glasgow) betreut. In ihrer Arbeit untersucht sie die Begriffe Community, Identität und Bewusstsein innerhalb der ehemaligen Bergbaugemeinden von Fife nach dem Bergarbeiter:innenstreik von 1984/5. Ihre Forschung untersucht die kulturellen Auswirkungen des wirtschaftlichen Wandels. Dabei legt sie besonderes Augenmerk auf die Erfahrungen ethnischer, rassifizierten und LGBT+-Communitys. 

Amber hat 2018 einen Bachelorabschluss in Moderner Geschichte an der Universität St Andrews gemacht und 2019 einen Masterabschluss im selben Fach, ebenfalls in St Andrews. Im Jahr 2019 arbeitete sie als Projektkoordinatorin bei Journeys in Design, wo sie eine Reihe interaktiver Ausstellungen zum Thema industrielle Erinnerungskultur und Storytelling leitete. Von 2019-2020 arbeitete sie als Forscherin beim Fife Employment Access Trust, wo sie die über mehrere Jahre andauernde historische Umwandlung eines Fabrikgeländes in einen öffentlichen Park und einen Erholungsraum untersuchte. Auf der Grundlage von mündlichen Erzählungen und Archivrecherchen aus diesem Projekt schrieb Amber ein Geschichtsbuch von unten mit dem Titel Silverburn Through the Ages, das 2021 veröffentlicht wurde. 

Forschungserklärung 

Investigating Community, Identity and Economic Change in the Ex-Mining Communities of Central Fife after 1985 

In ihrer Dissertation untersucht Amber, wie wirtschaftliche Veränderungen von den Menschen in den verschiedenen Communitys und demografischen Gruppen in ehemaligen Bergbauregionen wahrgenommen und rationalisiert werden, und was diese Veränderungen ausmachen. Ambers Studie konzentriert sich auf die ehemaligen Bergbaugemeinden im Zentrum von Fife, Schottland. Sie untersucht anhand mündlicher Überlieferungen, wie unterschiedlich die Veränderungen wahrgenommen wurden, die mit der Deindustrialisierung des Kohlereviers der Gegend in den 1980er und 1990er Jahren einhergingen. Dabei untersucht sie auch den Stellenwert dieser Veränderungen im individuellen und kollektiven Gedächtnis. 

Der Scottisch Index of Multiple Deprivation stufte ein Gebiet im Zentrum von Fife im Jahr 2020 als das am stärksten benachteiligte ehemalige Bergbaugebiet in Schottland und als das fünftbenachteiligtste in ganz Schottland ein. Im Vereinigten Königreich werden solche Gebiete oft als „abgehängte“ Orte bezeichnet. Durch die Einbeziehung verschiedener Wahrnehmungen von Community, Identität und Wandel möchte diese Studie jedoch über solche eindimensionalen, vagen und präskriptiven Beschreibungen hinausgehen. 

Dadurch, dass lokale Community-Gruppen und Initiativen eingeladen werden, ihre Erinnerungen über den jüngsten sozialen Wandel mit uns zu teilen, versucht das Projekt, die Auswirkungen der Deindustrialisierung nicht nur im Rahmen von Arbeit und Produktion zu betrachten, sondern darüber hinaus zu gehen. Zudem versucht die Untersuchung, die Deindustrialisierungsstudien zu erweitern, indem sie sich nicht nur auf die ‚traditionelle‘, vielmythologisierte ‚weiße Arbeiter:innenklasse‘ fokussiert.