Robert Suits ist Postdoktorand und forscht an der Universität von Calgary zur Energiegeschichte. Er erwarb 2012 einen BA in Geschichte und Musikkomposition am Amherst College und unterrichtete mehrere Jahre an einer Sekundarschule, bevor er 2021 an der Universität von Chicago promovierte. Seine Arbeit in Chicago konzentrierte sich auf die Energiewende in den Vereinigten Staaten im 19. und 20. Jahrhundert. Er hat mehrere Artikel zur Umweltgeschichte sowie zahlreiche Kurzgeschichten geschrieben.
Forschungserklärung
Steam, Muscle, and Oil: An Environmental History of the Origins of U.S. Migrant Labor, 1870-1945
Mein Buchprojekt verknüpft die Energiewende mit dem Aufkommen von Wanderarbeiter:innen im Westen Nordamerikas. Ich zeige auf, dass der Aufstieg der Kohlewirtschaft direkt zum Einsatz der ersten Wanderarbeiter:innen in der Region führte. Mit Hilfe von Dampfmaschinen konnten Migrant:innen an die Grenze transportiert werden doch die Maschinen waren zu groß und unhandlich, um landwirtschaftliche oder industrielle Arbeiten außerhalb der Fabrikhallen zu verrichten. Zudem waren Handarbeiter:innen vielfältig und schnell einsetzbar, was in einer von Umweltkatastrophen bedrohten Region sehr wertvoll ist. Infolgedessen war Dampf in der Region gleichbedeutend mit schnell zu Verfügung stehender und gut ausbeutbarer Handarbeit. Andererseits veränderte der Niedergang der Dampfwirtschaft und der Aufstieg des Erdöls das Gesicht dieser Wanderarbeitskräfte. Das Erdöl, insbesondere in Form des Verbrennungsmotors, ermöglichte es den Arbeitgebern Arbeitskräfte zu entlassen und strategisch durch Migrant:innen aus immer weiter entfernten Ländern zu ersetzen. Dies führte zur Entstehung eines mexikanisch-amerikanischen transnationalen Arbeitssystems, das bis in die Gegenwart andauert.